Dass Dog umgekehrt God heißt ist kein Zufall, und so musizierten gestern zwei der bekanntesten Sonnebrillenträger in meinem Auftrag - ich hatte immerhin eine Karte gekauft - in Dortmund im Schauspielhaus. Blues Brothers. Unterwegs im Auftrag des Herrn. Und so sahs aus:
Sich mit Blues Brothers auf die Bühne zu wagen erfordert sehr viel Mut, nur bleibt für mich hinterher die Frage, in wie fern ich den Schwierigkeitsgrad dieser Aufgabe honorieren soll: Denn so unheimlich unglaublich umwerfend, als das es in der Presse beschrieben wurde, war es nicht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Ich könnte sagen "Bei einer solch schweren Aufgabe kann man mal ein Auge zu drücken" oder "Wenn eine Aufgabe zu schwer ist, dass sie nicht in voller Qualität erfüllt werden kann, dann gehört Blues Brothers eben einfach nicht aud die Bühne". Ich möchte mich, keiner der beiden Möglichkeiten anschließen (Hatte ich erwähnt, dass ich Waage bin?), werde keine abschließende Beurteilung geben, nur einige Punkte, die mir positiv oder negativ aufgefallen sind:
- Der "Tanz" der Beiden, gerade bei den ersten Stücken zu Anfang hat mir sehr gut gefallen. Einen herzlichen Glückwunsch an den Choreograph und die beiden Schauspieler!
- Die Choreographie hat mir auch sonst sehr gut gefallen.
- Ich habe Jake angemerkt, wie er es genießt, Hauptdarsteller in diesem Stück zu sein. Musiker auf der Konzertbühne dürfen das, Schauspieler jedoch nicht, denn die fallen dadurch aus der Rolle.
- Ohne den Film gesehen zu haben, wäre es sehr, sehr schwer gewesen (vielleicht unmöglich?), der Story zu folgen.
- Zwei junge Frauen, eine schwarz, die andere blond in so einer Art Schottenrock, haben beide sehr, sehr gut zur Musik getanzt. Im Gegensatz zu manchen anderen Schauspielern hat es sehr viel Spaß gemacht, ihnen beim Tanzen zu zu sehen, sie schienen beide auch selbst sehr viel Spaß daran zu haben. Die Blonde tanzte sehr ausgelassen, und die Schwarze hatte einfach Rhythm im Blues, äh, Blut.
- Der Saxophonist hat mir sehr gut gefallen. Er hat wunderbar ins Stück gepasst.
- Der Gitarrist hätte sich, gerade bei seinem Solo, etwas "musikalischer" bewegen können. Einfaches Vor- und Zurückbeugen wirkt auf die Dauer eher langweilig und in Verbindung mit einem Solo einfach unpassend.
- Das Kostüm der Musiker hat mir gut gefallen, einfache, moderne Kleidung, und hinterher dann im Ball Room mit einem Pallietten-Sacko.
- Die Idee mit den Gebrüdern Brown/Braun, den beiden "Blues Brothers-Klons" gefiel mir sehr.
- Ein ganz ganz großen Applaus an die Sängerin, die Aretha Franklin, Cab Calloway und James Brown in einem war, ihre Auftritte waren großartig.
- Der große, blonde, der sehr viele Rollen spielte (u.a.: Imbissbudenkoch obwohl er kein Instrument spielte, Besitzer des Country Bunker, Finanzbeamter) wirkte auf mich einfach unpassend.
- In "Minnie the Moocher" hätte das Publikum schon viel eher mit einbezogen werden sollen, find ich.
- Die Songs haben mir sehr viel Spaß gemacht.
- Die abschließende Verfolfungsjagd zum Finanzbeamten ging garnicht, einfach großes Durcheinander auf der Bühne reicht nicht um das darszustellen.
- Die Idee mit den ferngesteuerten Spielzeugautos war grandios!
- Keiner der Schauspieler hat mich mit seiner Rolle überzeugt, ich hatte das Gefühl, das in der Produktion darauf auch nur wenig Wert gelegt wurde.
Sollte mir noch etwas einfallen wird das nachgetragen.
2 Kommentare:
hey Sternzeichenverwandter, wirklich interessant zu lesen, besonders deine Schreibe gefällt mir zunehmend besser! :-)
Danke! Solang auch der Inhalt stimmt... =)
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